Müde und wach - in aller Herrgottsfrühe! lich Willkommen, geliebter Mensch! Gott antworten heißt beten. Für Jesus war es typisch den Tag mit einem Gebet zu beginnen: In aller Herrgottsfrühe stand Jesus auf und ging hinaus um zu beten (Markus 1,35). Was und wie er antwortete/betete, darüber bleiben die Evangelien diskret. Das ist vielleicht gar nicht so wichtig. Aber den Tag mit einem Gebet zu beginnen, macht einen Unterschied. Ich kann den Tag aus Gottes Hand annehmen und alles Tun in seinen Willen stellen. Und so öffnet sich gleich zu Beginn des Tages der Horizont eines himmlischen Lebens! Was ist mit denen, die den Tag so nicht starten können? Für die kann man beten, und damit ist man Jesus nah, der Mensch und Gott irdisch und himmlisch zusammenbringt, der müde und wache Menschen groß und stark macht. In aller Herrgottsfrühe – ich liebe diese Zeit nicht immer. Aber jetzt im Frühling und Sommer fällt es leichter sich dieser Bewegung anzuschließen. Herzliche Segensgrüße und gutes Aufstehen, guten Morgen! Ihre Pfarrerin Anja Fuchs „Still ist die Stadt, die Straßen sind leer, müde und wach, morgens um vier“ - was die Band Element of Crime singt, kennen diejenigen, die so früh aufwachen und nicht wei- terschlafen können. Still ist es um diese Uhrzeit in der Stadt, die Kneipengänger sind schon zuhause und die zur Arbeit gehen noch nicht unterwegs. Müde und wach: Ein Zwischenzustand, zwischen Nacht und Sonnenaufgang. Melancholie kann einen da anfl iegen, das Lied zählt fra- gende Gedanken dazu auf: „Wird es jemals wieder Tag? Werde ich je wieder groß und stark sein? Werden die Bäu- me je wieder grün?“ Doch sie bleiben nicht. Müde und wach, Tag und Nacht ist eine Bewegung. Wie unser Fleck- chen Erde, auf der wir wach werden, sich zur Sonne hin- dreht, so werden auch wir bewegt: Wir wachen auf, wo- möglich stehen wir sogar auf! Als Gassigängerin lasse ich mich sogar jeden Morgen offensichtlich bewegen: wache auf, stehe auf, ziehe los. Still ist die Stadt, die Straßen sind leer und ich lasse mir Gott gefallen. Wie? Es kommt mir wie ein Gottesdienst am frühen Mor- gen vor: Gott dient mir, legt mir die Welt zu Füßen, weckt und bewegt mich. Schenkt das Wunder des Daseins, des Augenaufschlages, des Atmens. Ich folge, lasse mich zie- hen den Weg meiner Bestimmung, dem Ziel entgegen. Müde und wach – manchmal ist es nicht mehr und doch antworte ich damit seinem Morgengruß, der lautet: Herz- 2